1.Männer : Spielbericht

Unglückliche Niederlage gegen den 1.FC Greiz

Am Ostermontag kam es zum Nachholspiel gegen den 1. FC Greiz, eine Mannschaft, die sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt hat. Dabei liefen die Dinge an diesem Nachmittag äußerst unglücklich für die Glockenstädter, die mit ein wenig mehr Spielglück durchaus Zählbares hätten mitnehmen können.

In einer chancenarmen ersten Hälfte half der Zufall den Gästen zur Führung. Ein eigentlich ungefährlicher Ball von außen sprang an die Hüfte eines VfB-Verteidigers und von dort ins Tor. Marzian, der den Ball bereits abfangen wollte, hatte keine Abwehrchance mehr, als der Ball über die Linie trudelte (30.). Der VfB zeigte sich jedoch unbeeindruckt und egalisierte die Gästeführung acht Minuten später durch Nadi Daouda Cissé. Die VfB-Offensive zwang die Greizer Verteidigung zu einem unkontrollierten Ball, den sich Cissé schnappte und die Kugel unter die Latte hämmerte (38.).

Den Greizern unterliefen einige Fehler im Spielaufbau, aber leider konnte der VfB daraus kein Kapital schlagen. Die Konter wurden einfach zu fahrig und ungenau ausgespielt, sodass immer wieder ein Greizer Verteidiger noch einen Fuß dazwischen bekam. Hier war eindeutig mehr drin.

In der zweiten Hälfte stellten sich die Greizer nun tiefer und bekamen die schnelle VfB-Offensive dadurch besser in den Griff. Das Spiel blieb aber weiterhin ohne die ganz großen Möglichkeiten – abgesehen von der 60. Minute, als sich Rabe über außen durchsetzte und seine Hereingabe bei Vovk landete. Der Schlussmann der Greizer konnte im letzten Moment den Einschlag mit einem Reflex verhindern.

Dann kam es wohl zur Schlüsselszene des Spiels: Nach einer Ecke der Gäste machte sich Camara auf und wurde auf Höhe der Mittellinie gefoult – ein klares taktisches Foul, denn dahinter waren nicht mehr viele Greizer Verteidiger. Das Foul wäre auch die zweite gelbe Karte für den Greizer Kapitän gewesen und hätte einen Platzverweis zur Folge gehabt. Der Unparteiische ließ jedoch zum Unverständnis der meisten Zuschauer weiterspielen. Camara setzte dann zu ungestüm nach und sah selbst die gelbe Karte – was im späteren Verlauf des Spiels noch Konsequenzen haben sollte.

Nur kurze Zeit später spielte Keltsch den durchgestarteten Cissé mit einem Zauberpass frei. Dieser war schneller als seine Gegenspieler, spielte den Ball quer auf Rabe, der nur noch einschieben musste (74.).

Die Führung sollte jedoch nicht lange Bestand haben. Da den Greizern aus dem Spiel nicht viel gelang, musste ein Freistoß der Marke Traumtor her. Ein VfB-Verteidiger kam beim Abschluss einen Schritt zu spät. Der Ball flog zwar am Tor vorbei, aber er traf den Stürmer noch im Nachgang, sodass es zu einem Freistoß aus 18 Metern kam. Himmer schnappte sich den Ball und verwandelte ihn unhaltbar in den linken oberen Knick.

Fünf Minuten später zeigte sich dann die Klasse der Greizer Offensive. Ein Eckball der Glockenstädter wurde zum Bumerang. Der Befreiungsschlag landete bei Nahr, der den Ball mustergültig mitnahm und auf das Tor von Marzian marschierte. Den Schuss konnte Marzian parieren, der Abpraller landete wieder bei einem Greizer Angreifer, aber auch diesen Versuch entschärfte Marzian. Jedoch landete auch dieser Abpraller vor den Füßen des Greizers Aldaeiki, der ihn dann über die Linie bugsierte (82.). Wieder wurde das Spiel gedreht.

In den letzten fünf Minuten warf der VfB noch einmal alles nach vorne. Das hohe Risiko brachte dann auch die zweite gelbe Karte für Camara, der einen Schritt zu spät kam und dafür Gelb-Rot sah. Wie schon erwähnt, hätte es jedoch zur ersten Karte niemals kommen dürfen.

Auch ein letzter Freistoß in der Nachspielzeit, bei dem selbst Marzian im gegnerischen Strafraum auftauchte, brachte nichts mehr ein. Und so stand am Ende eine äußerst unglückliche Niederlage. Mit der Leistung der VfB-Mannschaft kann man jedoch durchaus zufrieden sein, auch wenn es nicht für Punkte reichte. Dafür waren die Greizer am Ende einfach den Tick abgezockter und hatten das Momentum auf ihrer Seite.

Aber schaut man sich die letzten Spiele des VfB an, sieht man, dass man weiter gereift ist – und weit entfernt von der Mannschaft, die im Hinspiel noch 0:5 gegen denselben Gegner verlor.

Mund abwischen und weiter geht’s. Dabei wird die Aufgabe am nächsten Wochenende schier unmöglich: Der Spitzenreiter aus Gera-Westvororte, der seit 19 (!) Spielen ungeschlagen ist und ohnehin erst eine Niederlage in der Saison hinnehmen musste, kommt in die Glockenstadt.