1.Männer : Spielbericht
6. Spieltag - 27.09.2025 15:00 Uhr
| Eurotrink Kickers | VfB Apolda | |||
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3 | : | 3 | ![]() |
| (1 | : | 1) | ||
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Leon Möllers, Anton Rabe, Tim GruneAssists
2x Leon Möllers, Darius FauerZuschauer
42Torfolge
| 1:0 (9') | Eurotrink Kickers |
| 1:1 (38') | Anton Rabe (Leon Möllers) |
| 2:1 (46') | Eurotrink Kickers |
| 3:1 (56') | Eurotrink Kickers |
| 3:2 (89') | Tim Grune (Leon Möllers) |
| 3:3 (94') | Leon Möllers per Elfmeter (Darius Fauer) |
Zwiebelmarkt-Nimbus hält an!
Der VfB Apolda wird diesen Nachmittag in Gera nicht so schnell vergessen. Was sich an diesem Zwiebelmarkt-Wochenende abspielte, war ein echtes Fußball-Drama – mit Happy End für eine Mannschaft, die nie aufgab und trotz Unterzahl ein scheinbar verlorenes Spiel in der Nachspielzeit noch in ein 3:3 verwandelte.
Seit 2018 hat der VfB Apolda am Zwiebelmarktwochenende nur ein einziges Spiel verloren – 2022 im Landespokal-Achtelfinale gegen den FC Carl Zeiss Jena. Auch diesmal blieb die Serie bestehen: Mit großem Kampfgeist sicherte sich die Mannschaft ein emotionales Remis.
Auf tiefem Geläuf, das schon ein Vorspiel hinter sich hatte, war von Beginn an klar: Es würde kein leichtes Kombinationsspiel werden. Der VfB übernahm die Initiative, hatte mehr Ballbesitz und versuchte, früh Akzente nach vorn zu setzen. Doch Gera zeigte sich kaltschnäuzig: Schon in der 9. Minute nutzte Fleischer eine der ersten Offensivszenen und stellte auf 1:0.
Der VfB antwortete mit viel Ballkontrolle, doch im letzten Drittel fehlte häufig die Präzision. Immer wieder verpufften vielversprechende Angriffe, weil die Zuspiele zu ungenau kamen.
Die größte Gelegenheit hatte dennoch Anton Rabe: Nach starkem Zuspiel tauchte er gefährlich vor dem Tor auf, doch kurz vor dem Abschluss kam sein Gegenspieler noch entscheidend dazwischen – die Riesenchance auf den Ausgleich war dahin.
Auch Gera blieb stets gefährlich, vor allem durch schnelles Umschalten. Nach einer Ecke knallte der Ball zunächst an die Latte, sprang dann an den Pfosten – riesiges Glück für den VfB.
Dann der verdiente Ausgleich: Ein feiner Chipball von Leon Möllers fand Rabe, der sich stark um seinen Gegenspieler drehte und überlegt ins rechte untere Eck traf (38.).
Kurz vor der Pause musste der VfB dann einen herben Rückschlag hinnehmen: Camara sah Gelb-Rot (43.). Schon die erste Verwarnung war das Ergebnis einer sehr harten Zweikampfbewertung – eine Karte, die man an diesem Nachmittag nicht zwingend hätte zeigen müssen. Damit brachte sich der Schiedsrichter früh in eine schwierige Lage. Als Camara kurz darauf erneut in einen Zweikampf verwickelt wurde, griff der Referee zur zweiten Gelben. Betrachtet man beide Situationen für sich, wäre ein Platzverweis nicht zwingend notwendig gewesen – dennoch stand der VfB plötzlich mit einem Mann weniger auf dem Feld.
In Überzahl kam Gera schwungvoll aus der Kabine: Fleischer stellte direkt nach Wiederanpfiff auf 2:1 (46.), wenig später erhöhte Graupner auf 3:1 (56.).
Danach waren die Gastgeber die bessere Mannschaft und hatten mehrfach die Chance, den Sack mit dem 4:1 zuzumachen. Doch entweder war es die vielbeinige VfB-Abwehr, der stark parierende Keeper Marzian oder das Unvermögen der Hausherren, die ein weiteres Gegentor verhinderten. So blieb Apolda im Spiel – und sollte sich später dafür belohnen.
Trotz Unterzahl stemmte sich der VfB mit allem, was er hatte, gegen die drohende Niederlage. In der 89. Minute war es schließlich Tim Grune, der nach einer Ecke goldrichtig stand: Der abgewehrte Ball landete im Rückraum bei ihm, und sein Schuss ging durch Freund und Feind hindurch direkt ins Netz – nur noch 3:2!
Die Nachspielzeit sollte dann zum emotionalen Höhepunkt werden: Nach einem langen Ball war die Geraer Abwehr plötzlich völlig ungeordnet. Fauer pflückte die Kugel stark aus der Luft, setzte sich Richtung Tor durch und wurde im Strafraum kurz vor dem Abschluss gefoult – der Schiedsrichter zeigte folgerichtig auf den Punkt. Leon Möllers übernahm die Verantwortung und verwandelte eiskalt zum 3:3 (90+4). Der Jubel kannte keine Grenzen – ein Ausgleich, der sich wie ein Sieg anfühlte.
Fazit
Der VfB Apolda hat eindrucksvoll gezeigt, was mit Leidenschaft und Teamgeist möglich ist. Trotz Unterzahl und zahlreicher Rückschläge kämpfte sich die Mannschaft zurück und belohnte sich mit einem Punkt, der in Erinnerung bleiben wird. Gera war über 90 Minuten durch Konter und Standards brandgefährlich und verpasste nach dem 3:1 die Entscheidung, doch die unbändige Moral der Apoldaer sorgte für einen unvergesslichen Nachmittag – und ließ die beeindruckende Serie am Zwiebelmarktwochenende weiterbestehen.


